Die Aussichten sind düster wie nie. In seinem neuen Bericht über globale Risiken sagt das Weltwirtschaftsforum (WEF) ein „unsicheres und turbulentes Jahrzehnt“ voraus: Eine „neue Ära“ nach Jahrzehnten des Wachstums und Fortschritts – auf die Globalisierung folgten nun Deglobalisierung und Rückschritt, so die Prognose des WEF basierend auf einer Umfrage unter rund 1200 Expertinnen und Führungspersönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik.
Ohne signifikante politische Veränderungen oder Investitionen wird das Zusammenspiel zwischen den Auswirkungen des Klimawandels, dem Verlust der biologischen Vielfalt, der Ernährungssicherheit und dem Verbrauch natürlicher Ressourcen den Zusammenbruch von Ökosystemen beschleunigen, die Nahrungsmittelversorgung und die Lebensgrundlagen in klimagefährdeten Volkswirtschaften bedrohen, die Auswirkungen von Naturkatastrophen verstärken und weitere Fortschritte beim Klimaschutz begrenzen.
Leidtragende seien vor allem die Ärmsten der Welt. „Die Folgewirkungen werden am stärksten von den schwächsten Teilen der Gesellschaft und bereits fragilen Staaten zu spüren sein und zu steigender Armut, Hunger, gewalttätigen Protesten, politischer Instabilität und sogar zum Zusammenbruch von Staaten beitragen“, heißt es in dem Bericht.
Der Weltrisikobericht kommt zu dem Ergebnis, dass Handelskriege künftig zur Norm werden könnten, „mit zunehmenden Zusammenstößen zwischen globalen Mächten und staatlichen Eingriffen in die Märkte in den nächsten zwei Jahren“.
Noch gebe es ein „Zeitfenster, um eine sicherere Zukunft durch eine wirksame Vorbereitung zu gestalten“. Gegen Ende des Jahrzehnts aber könnten Politik und Wirtschaft den ökologischen Gefahren nicht mehr ausweichen, warnt der Bericht. Klimawandel, Artensterben, der Kollaps von Ökosystemen drohen – die Menschheit bewege sich auf einen „Kipppunkt“ zu.
Quelle: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/weltwirtschaft/global-risk-report-2023-101.html